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Bärlauchwanderung am 30.03.2022

Der Bärlauch- ein absolutes Multitalent        
Ein bisschen schade, wochenlang schien die Sonne und ausgerechnet am Tag der Bärlauchwanderung, am Mittwoch, 30.03.2022 schlug das Wetter um und es regnete. Trotzdem waren alle da, die sich beim Schwarzwaldverein Zell- Weierbach zu dieser Wanderung angemeldet hatten. Unser Weg führte uns ein Stück auf dem Rheindamm  zum Auwald von Ichenheim. Schon von weitem sahen wir den saftig grünen  Bärlauchteppich, der sich, soweit das Auge reicht, vor uns ausbreitete, und auch der Geruch nach Knoblauch war unverkennbar. Zunächst einmal hatte ich sehr viel zu erzählen über diese heimische Wildpflanze, die schon den Germanen bekannt war und angeblich den geschwächten Bären nach ihrem Winterschlaf wieder zu Kraft  und Stärke verhalf.   
Übrigens, alle Pflanzen, die "Bär" im Namen enthalten strotzen vor Kraft,  
Bärenklau, Bärwurz, Bärlapp....
Dass der Bärlauch ein absolutes Multitalent ist, weiß nicht jeder und dass er in früheren Zeiten weniger kulinarisch als vielmehr wegen seiner Heilkräfte verwandt wurde, auch nicht. Was der Volksmedizin schon seit Jahrhunderten bekannt ist wurde inzwischen  wissenschaftlich nachgewiesen. Seine zahlreichen wertvollen Inhaltsstoffe, die schwefelhaltigen ätherischen Öle,  die scharfen Senföle, das Vitamin C sowie jede Menge für den Körper wichtige Mineralstoffe machen den Bärlauch zu einer wichtigen Heilpflanze. Er wirkt blutdruck- und cholesterinsenkend, hilft bei Magen- und Darmbeschwerden, stärkt das Immunsystem und hat eine wunderbar entgiftende Wirkung. Vorbeugend gegen Arterienverkalkung ist er auch ein wahres Anti-Aging-Kraut.
Nach dieser Lobeshymne auf den Bärlauch war die Wandergruppe natürlich begierig darauf dieses tolle Wildkraut zu sammeln. Aber Vorsicht! Es gibt da einige giftige Verwechsler wie der Aronstab, das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose. Ich erklärte woran man den Bärlauch sicher erkennen kann und warum man auf jeden Fall jedes Blatt einzeln pflücken muss. Der Regen hatte aufgehört, wir verteilten uns und  pflückten achtsam Bärlauch so viel  jeder für den privaten Eigenbedarf benötigt.  
Eine Überraschung gelang mir mit einem kleinen Bärlauchsnack. Bärlauchcracker mit Bärlauchpesto und Bärlauchchips mundeten meiner Wandergruppe sehr.
Der köstliche knoblauchartige Geschmack hat den Bärlauch inzwischen selbst in exquisiten Küchen salonfähig gemacht und Rezepte gibt es zahlreich.
Mit gefüllten Beuteln traten wir nun den Rückweg durch die schönen Rheinauen an. Den Ausklang machten wir im Anglerheim Ichenheim wo wir uns wieder aufwärmen konnten und gut mit Speis und Trank versorgt wurden.
Es war ein stimmiges Miteinander, mir hat es viel Spaß gemacht mit echten
Kräuter-Fans unterwegs zu sein und ich bin mir sicher, dass sich meine Bärlauchbegeisterung auf meine Mitwanderer übertragen hat.

Waltraud Rosiak  
Wanderführerin Schwarzwaldverein Zell- Weierbach e.V.